Echt behindert! – der Podcast zu Barrierefreiheit und Inklusion

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In diesem Podcast geht es um Inklusion, Barrierefreiheit, Teilhabe und Diversität. Nach dem Motto "nichts über uns ohne uns" sprechen behinderte Menschen über politische, soziale und persönliche Themen. read less
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56. Wie funktioniert der Deutsche Behindertenrat?
20-10-2022
56. Wie funktioniert der Deutsche Behindertenrat?
Der Gesetzentwurf zur Triage, Barrierefreiheit im Wohnungsbau oder die Auswirkung der Energiekrise auf behinderte Menschen. Das sind Themen, die der Deutsche Behindertenrat regelmäßig bei der Politik platziert.Behinderte Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen haben sehr oft dieselben Interessen. Ob es nun um Nachteilsausgleich geht oder darum, dass man in der Gesellschaft überhaupt wahrgenommen wird. Es gibt zwar inzwischen Gesetze, die unsere Interessen stärken, doch "Recht haben" und "Recht bekommen" sind immer noch zwei verschiedene Sachen. Von selbst geschehen Teilhabe und Inklusion einfach nicht. In Echt Behindert! geht es diesmal um Lobbyarbeit, darum, was man tun kann, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, Respekt einzufordern und Rechte durchzusetzen. Ein Bündnis, das dies seit über 20 Jahren tut, ist der Deutsche Behindertenrat. Er wurde 1999 gegründet und versteht sich als Aktionsbündnis, das die Interessen behinderter Menschen politisch durchsetzen will. Der Behindertenrat vereint die verschiedensten Gruppen von Sozialverbänden über Selbsthilfeorganisationen bis zu unabhängigen Behindertenverbänden. In "Echt behindert!" sprechen wir mit Michaela Engelmeier. Sie ist Vorstandsvorsitzende des SoVD, des Sozialverbands Deutschland und derzeitige Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats. Außerdem sprechen wir mit Anieke Fimmen, Referentin für Behindertenpolitik in der Abteilung Sozialpolitik des SoVD. Mehr Informationen zum Deutschen Behindertenrat gibt es hier: https://www.deutscher-behindertenrat.de/ Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
55. Größtenteils nicht bedienbar! - Moderne Haushaltsgeräte und die Barrierefreiheit
06-10-2022
55. Größtenteils nicht bedienbar! - Moderne Haushaltsgeräte und die Barrierefreiheit
Vielleicht ist es ja schick und modern oder einfach nur billiger für die Hersteller. Viele Haushaltsgeräte werden über Sensortasten oder Touch Screen bedient und das ist oft ein Problem, nicht nur für blinde Menschen.Früher hatte der Kühlschrank einen Drehknopf zum Einstellen der Temperatur. Heute muss man auf Tuch Pads herumdrücken, bis in einem Display die gewählte Gradzahl erscheint. Früher hatten Herdplatten Drehregler, heute muss man virtuelle nicht fühlbare Plus-Minus-Knöpfe auf einer Glasplatte antippen. Man könnte diese Liste von Backöfen über Kaffeemaschinen zu Wäschetrocknern fortsetzen. Überall hat sich die Bedienung von Haushaltsgeräten grundlegend gewandelt. Blinde Menschen, Menschen mit motorischen Einschränkungen, aber auch zahlreiche Ältere, die von der neuen Technik überfordert sind, kommen nicht mehr klar. Die Initiative "Home Designed for All", die im Jahr 2019 von Blinden- und Sehbehindertenorganisationen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich gegründet wurde, macht auf dieses Problem aufmerksam und setzt sich bei Hausgeräteherstellern für eine barrierefreie Bedienung ein. In "Echt Behindert!" sprechen wir mit Silvia Hame und Luciano Butera von "Home Designed for All". Sie berichten davon, welchen Problemen sie als blinde Menschen im Alltag zwischen Waschen und Kochen begegnen und was Sie unternehmen, um Bewusstsein für ein Problem zu schaffen, das oft schlichtweg nicht wahrgenommen wird. Hier geht es zur Webseite von Home Designed For All: https://www.dbsv.org/home-designed-for-all.html und hier gibt es ein Video zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=MPyu9AuHpZA Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
54. Neues Wort, altes Verhalten - Was ist Ableismus?
22-09-2022
54. Neues Wort, altes Verhalten - Was ist Ableismus?
Leistung als wichtigstes Merkmal, abwertende Sprache, Mitleid und falsche Bewunderung, Bevormundung und natürlich Diskriminierung. Das ist Ableismus. Das Buch "Behinderung und Ableismus" erläutert die Hintergründe.Der Begriff "Ableismus" ist relativ neu. Er entstammt der anglo-amerikanischen Behindertenbewegung und der Wissenschaft der "Disability Studies". Ableism bedeutet, Menschen nach ihrer Leistungsfähigkeit zu beurteilen. Ableismus ist, wenn behinderte Menschen einen Job mal wieder nicht bekommen, weil sich einfach niemand vorstellen kann, wie sie das schaffen sollen, wenn abwertende Sprache so lange benutzt wird, bis die Betroffenen sich selbst wertlos fühlen, wenn die vermeintlich "normalen" Menschen genau wissen, was für behinderte Menschen gut ist, wenn die Umwelt so gebaut ist, dass sie nur von der Mehrheitsgesellschaft ohne Probleme genutzt werden kann. In "Echt behindert!" sprechen wir mit der Journalistin Andrea Schöne. Als kleinwüchsiger Mensch erlebt sie Ableismus täglich und hat gerade ein Buch zum Thema geschrieben. Es heißt "Behinderung und Ableismus" und erscheint im Oktober im Unrast Verlag. Das Lesen lohnt sich vor allem, weil es die manchmal sehr akademischen Debatten und Begrifflichkeiten in den Alltag übersetzt und anschaulich erklärt. Hier geht es zum Buch: https://unrast-verlag.de/index.php/marke/andrea-sch%C3%B6ne und hier bei Amazon: https://www.amazon.de/Behinderung-Ableismus-unrast-transparent-linker/dp/3897711524 Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
53. Was macht die Bundesfachstelle Barrierefreiheit?
08-09-2022
53. Was macht die Bundesfachstelle Barrierefreiheit?
Wie bekomme ich meine Dokumente barrierefrei? Wie breit muss eine Tür sein, damit ein Rollstuhl hindurch passt? Wie verfasse ich einen Brief in leichter Sprache? Typische Fragen an die Bundesfachstelle Barrierefreiheit.Es gibt das Behindertengleichstellungsgesetz, die UN-Behindertenrechtskonvention, das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das Bundesteilhabegesetz, die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung und diverse europäische Normen. Überall steht drin, dass Barrierefreiheit das Ziel ist. Doch irgendwie kommt die Sache nicht voran. Behörden kommunizieren nicht barrierefrei. Die Bahn kann mit Rollstuhl nur mit Einstiegshilfe benutzt werden. Und wenn gehörlose Menschen zum Arzt gehen, müssen sie das Dolmetschen der Gebärdensprache selbst bezahlen. Deutschland steht vor der Barrierefreiheit wie der sprichwörtliche "Ochs vorm Berg". Diesmal zu Gast in "Echt behindert!" ist Dr. Volker Sieger. Er ist Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, einer relativ neuen Institution, deren Aufgabe es ist, diesen Berg etwas kleiner zu machen. Das Informationsangebot der Bundesfachstelle gibt es hier: https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/DE/Home/home_node.html Dort findet man viele nützliche Infos von aktuellen Baunormen bis hin zu Untersuchungen über die Barrierefreiheit von Online-Konferenz-Tools. Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
52. Wie gelingt Inklusion in der Schule?
25-08-2022
52. Wie gelingt Inklusion in der Schule?
Die Heil- und Sonderpädagogik war lange Zeit dazu da, Konzepte und Methoden für Förderschulen zu entwickeln. Doch auch in der Erziehungswissenschaft stellt man sich inzwischen den Fragen der Inklusion. Wie kann schulische Inklusion gelingen? Brauchen wir immer noch spezielle Schulen für spezielle Behinderungsarten? Wie können behinderte und "un"-behinderte Schülerinnen und Schüler gut zusammen lernen? Sollten wir die Förderschulen einfach abschaffen? Und was sagt die Wissenschaft zu all dem? In "Echt behindert!" geht es diesmal um schulische Inklusion und ihre Theorie. Zu Gast ist Dino Capovilla. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen und allgemeine Heil- und Sonderpädagogik an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Wir sprechen über sein Buch: "Behindertes Leben in der inklusiven Gesellschaft. Ein Plädoyer für Selbstbestimmung." Capovilla hat es im letzten Jahr veröffentlicht. Außerdem geht es um seine Ansichten und Vorschläge für eine inklusive Schulbildung und wir sprechen über seine persönlichen Erfahrungen als sehbehinderter Mensch. Ein Paar Ausflüge in theoretische Gefilde machen wir auch. Hier findet man eine Zusammenstellung von Dino Capovillas Veröffentlichungen: https://www.sonderpaedagogik.uni-wuerzburg.de/b/personen-1/dino-capovilla/ Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
51. Was ist die Lebenshilfe?
11-08-2022
51. Was ist die Lebenshilfe?
"Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind" hieß der Verein, der 1958 vom niederländischen Pädagogen Tom Mutters gegründet wurde. Heute gibt es unter dem Namen "Lebenshilfe" über 500 Vereine in ganz Deutschland.Als die Lebenshilfe im Jahr 1958 in Marburg gegründet wurde, war wohl nicht klar, dass sie eine der größten Organisationen werden würde, die Angebote für Menschen mit Einschränkungen machen. Damals schlossen sich Eltern und Fachleute zusammen, um die Situation von Menschen mit geistigen Behinderungen zu verbessern. Heute gibt es Vereine der Lebenshilfe in zahlreichen deutschen Städten. Sie betreiben Tageseinrichtungen, Kindergärten, Wohnstätten, Werkstätten für behinderte Menschen und machen Beratungs- und Freizeitangebote. Außerdem sind sie politisch aktiv. In "Echt behindert!" zu Gast ist Professor Dr. Jeanne Nicklas-Faust. Sie ist Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe und Ramona Günther, sie ist eine von drei Vertretern behinderter Menschen im Bundesvorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe. Wir sprechen über die Angebote der Lebenshilfe, über die Entwicklung in den 64 Jahren seit ihrer Gründung, und darüber, wie behinderte Menschen innerhalb der Bundesvereinigung ihre Interessen vertreten. Natürlich geht es auch um Werkstätten für behinderte Menschen und die Frage, wie Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen vor Gewalt geschützt werden können. Mehr über die Geschichte der Lebenshilfe in Deutschland gibt es unter https://www.lebenshilfe.de/ueber-uns/geschichte-der-lebenshilfe. Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
50. Leben mit Assistenz
21-07-2022
50. Leben mit Assistenz
Um als Mensch mit Einschränkung selbstbestimmt leben zu können, bedarf es oft der Unterstützung durch andere Menschen. Doch wo findet man die? Was sind ihre Aufgaben? Und wie bezahlt man das Ganze?Wer eine körperliche Einschränkung hat, kann vieles, mal mehr und mal weniger, nicht selbst tun. Das sind Dinge, die er oder sie tun möchte oder muss, um ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Die einen brauchen Assistenz bei der Kommunikation oder um ihre Arbeit machen zu können. Vielleicht gibt es auch Eltern mit Behinderung, die Assistenz bei der Erziehung ihrer Kinder brauchen oder jemanden, der Hilfe beim Anziehen, Kochen oder Fortbewegen benötigt. Die Idee des selbstbestimmten Lebens von behinderten Menschen ist noch gar nicht so alt. Noch vor 40 Jahren war es normal, dass Menschen mit Einschränkungen in Pflegeheimen wohnten, wo sie mehr oder weniger gar nichts selbst entscheiden konnten. Vielleicht wäre das auch heute noch so, wenn nicht die "Selbstbestimmt-Leben-Bewegung" immer wieder für Veränderungen gekämpft hätte. Diesmal geht es in "Echt behindert!" um Leben mit Assistenz. Zu Gast ist Felix Esser. Er ist seit einem Autounfall querschnittgelähmt und lebt mit Assistenz in der eigenen Wohnung. Wir sprechen darüber, wie man geeignete Assistenzkräfte findet, wie der Alltag aussieht, wie man das Bedürfnis nach Privatheit und Assistenz in Einklang bringt und natürlich auch darüber, wie die Assistenz bezahlt wird. Mehr Infos zu Assistenz gibt es beim: - ForseA - Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen e.V. https://www.forsea.de/ - und bei der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) https://www.teilhabeberatung.de/ Mehr Informationen über Querschnittlähmung (Tetraplegie) gibt es auch bei www.der-querschnitt.de Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
49. Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung
07-07-2022
49. Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung
Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen. Niedergeschlagenheit, keine Lebensfreude und kein innerer Antrieb sind einige der Symptome bei der Erkrankung. Nur wenige reden offen darüber, denn noch immer sind Depressionen ein Tabu.Depressionen legen die Betroffenen oft komplett lahm. Viele von ihnen haben in den akuten Phasen an nichts mehr Interesse, fühlen sich erschöpft und müde, es fehlt ihnen der Lebensmut und die Lebensfreude. Einfache, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, kann zur Qual werden. Sich aus dieser Spirale selbst zu befreien, ist in der Regel kaum möglich. Aber auch Hilfe zu suchen, ist nicht einfach, denn Menschen mit Depressionen werden noch immer stigmatisiert. Und das kann dazu führen, dass Betroffene mit niemandem über sich selbst und ihre Probleme sprechen und sich immer weiter zurückziehen. Verschiedene Organisationen bieten Hilfe an, und natürlich können auch Ärztinnen und Ärzte erste Ansprechpartner sein. Diesmal in "Echt behindert!" zu Gast ist Marie-Luise Gunst. Die Schauspielerin und Musikerin leidet unter Depressionen. Aber sie spricht nicht nur ganz offen über ihre Erkrankung, auch in ihrer Musik beschäftigt sie sich damit, etwa im Album mit dem Titel "Depression Unplugged". Marie-Luise Gunst ist Botschafterin der Deutschen Depressionsliga e.V., und sie setzt sich für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Essstörungen ein. Auf ihrer Webseite bezeichnet sie sich selbst als "Lieder_Macherin / Theater_Macherin / Mut_Macherin". Mehr über Marie-Luise Gunst gibt es auf ihrer Webseite unter https://www.gunstwerk.com/und auf ihrem Instagram-Account https://www.instagram.com/gunst_werk/?hl=de Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
48. Werkstätten: Wir wollen mehr Wertschätzung und besseren Lohn
23-06-2022
48. Werkstätten: Wir wollen mehr Wertschätzung und besseren Lohn
Eigentlich sollen die Werkstätten für behinderte Menschen diese für den ersten Arbeitsmarkt fit machen. Doch wer einmal hier arbeitet, kommt schwer wieder weg und schlecht bezahlt ist das Ganze auch noch.Als die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ins Leben gerufen wurden, hießen sie noch "Beschützende Werkstätten". Die WfbM sind etwas, das es in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern gibt. Aber in Deutschland ist der Anteil von behinderten Menschen, die hier arbeiten, besonders hoch. Circa 320.000 Menschen mit Behinderung arbeiten dort. Sie sollen hier eine Arbeit finden, die nicht dem Leistungsdruck und der freien Wirtschaft des ersten Arbeitsmarktes unterliegt. Und gleichzeitig sollen sie hier fit gemacht werden, um eine Arbeit auf eben jenem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Doch genau das funktioniert nur selten. Nur ein bis zwei Prozent der Menschen, die in der Werkstatt arbeiten, bekommen später einen regulären Job. Das System ist auch deshalb höchst umstritten, weil es dort zwar Arbeit gibt, aber dafür nur ein symbolischer Lohn gezahlt wird. die Menschen, die dort arbeiten, bekommen im Schnitt einen Monatslohn von 220 Euro. Diesmal in "Echt behindert!" zu Gast ist Laura Loscheider. Sie stammt aus Köln und arbeitet in einer solchen Werkstatt. Außerdem war sie vor kurzem Kandidatin für den NRW Landtag. Wir sprechen über ihre Ausbildung, ihren beruflichen Werdegang, ihre Versuche eine reguläre Arbeit zu bekommen und ihr politisches Engagement. Mehr über Laura Loscheider gibt es auf ihrem Instagram-Account: https://www.instagram.com/laura_claire_loscheider/ Lesenswert auch dazu die Debatte auf Twitter unter dem Hashtag #Ihrbeutetunsaus Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
45. Inklusion im Film
12-05-2022
45. Inklusion im Film
Filmrollen von Menschen mit Behinderung mit behinderten Schauspielerinnen und Schauspielern zu besetzen, ist immer noch selten. Wir stellen einen Film vor, der zeigt, dass das möglich ist und wie es geht.Sicher, es ist eine klassische "Heldenreise": Ein Basketballtrainer bekommt eine Strafe wegen Alkohols am Steuer, muss Sozialstunden ableisten und das ausgerechnet bei einer Basketballmannschaft, deren Mitglieder kognitive Einschränkungen haben und die so gar nicht seiner Welt von Gewinnern und Hochleistungssport entspricht. Im Laufe der Geschichte wird die Mannschaft fast deutscher Meister und der ignorante Trainer lernt, dass Leistung nicht alles ist. Der Film "Weil wir Champions sind" erzählt zwar die Geschichte des Aufstiegs einer Mannschaft, aber die verschiedenen Einschränkungen der Spieler und einer Spielerin werden nicht überwunden, sondern eher gefeiert. In "Echt Behindert! " erzählen Schauspieler Jonas Relitzki und Regisseur Christoph Schnee davon, wie es ist, mit einem so diversen Team einen Film zu drehen. Wir erfahren, wie die einzelnen Charaktere aus dem "richtigen Leben“ Teil der Handlung wurden und natürlich auch, dass es manchmal schwierig war, auf alle Bedürfnisse einzugehen. Der Film "Weil wir Champions sind", läuft im Streamingdienst RTL+ und am 25.05. um 20:15 auf Vox. Weil man sich Inklusion auf die Fahne geschrieben hat, gibt es dazu - und das ist selten für deutsches Privatfernsehen - eine Audiodeskription. Sie wird über die Smartphone-App Greta bereitgestellt. Wie das funktioniert, erfahren Sie unter: https://www.gretaundstarks.de/greta/greta Barrierefreies Kino und Inklusion mit Greta & Starks | barrierefreies Kino mit Audiodeskription und Untertitel - GRETA und STARKS Die App GRETA macht Audiodeskriptionen und Untertitel zugänglich, in jedem Kino, in jedem Saal, zu jeder gewünschten Vorstellung - einfach vom eigenen Smartphone! Erlebe barrierefreies Kino, das richtig Spaß macht - eigenständig und unabhängig, allein oder mit Freunden. Greta . Jetzt kostenlos im AppStore für iOS und bei Google Play für Android erhältlich. www.gretaundstarks.de Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com - Das Transkript der Sendung gibt es hier - Alle Folgen des Podcasts finden Sie hier - Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed - Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts - Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
44. Menschen mit Behinderung auf der Flucht
28-04-2022
44. Menschen mit Behinderung auf der Flucht
Dass unter den über 60 Millionen Geflüchteten weltweit auch Menschen mit Behinderung sind, damit müsste man eigentlich rechnen. Doch es fehlt an medizinischer Versorgung, Menschen, die sich kümmern und barrierefreien Unterkünften.Sein Land verlassen zu müssen und wo anders neu anzufangen ist schon schlimm genug. Doch wie geht das, wenn man eine Einschränkung hat? Wie findet sich ein blinder Mensch in einer fremden Umgebung zurecht, wenn er beispielsweise die Sprache nicht spricht? Und gibt es eigentlich Flüchtlingsunterkünfte, die rollstuhlgerecht sind? In "Echt Behindert!" geht es dieses Mal um Menschen mit Behinderung auf der Flucht. Wir sprechen mit Ulrike Lessig vom Verein "Be an Angel e.V.", der sich seit 2015 für Geflüchtete einsetzt, und mit Rainer Delgado vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), der blinde und sehbehinderte Menschen aus der Ukraine in Deutschland unterbringt. Beide erzählen von ihrer Arbeit, berichten von den Nöten der Menschen, denen sie helfen und sagen, was ihre Organisationen jetzt am meisten brauchen. Wer spenden möchte oder Hilfe anbieten, kann sich wenden an: www.dbsv.org/ukraine und https://beanangel.direct/spenden/ Einen Überblick auch zu anderen Hilfsorganisationen und Projekten gibt es bei der Aktion Mensch unter https://www.aktion-mensch.de/ukraine?utm_medium=am.de_&utm_source=startseite_ukraine Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com - Das Transkript der Sendung gibt es hier: https://www.dw.com/de/auf-der-flucht-transkript/a-61607638 - Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed: https://rss.dw.com/mediarss/podcast_echt-behindert - Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts:https://podcasts.apple.com/us/podcast/44-menschen-mit-behinderung-auf-der-flucht/id1527249899?i=1000558947803 - Podcast "Echt behindert!" auf Spotify:https://open.spotify.com/episode/37QO3IdtfpfdwdK1ovmOJZ?si=VXpPXP7ZTkO_taU1I2xmzw
42. Behinderte Menschen und der Arbeitsmarkt
31-03-2022
42. Behinderte Menschen und der Arbeitsmarkt
Zu viel Bürokratie, undurchschaubare Beratungsangebote, fehlende Fantasie bei den Arbeitgebern und jede Menge Vorurteile. Als Mensch mit Behinderung Arbeit zu finden erweist sich oft als wahrer Hürdenlauf.Die Arbeitslosenquote unter schwerbehinderten Menschen lag im Jahr 2020 bei 11,8 Prozent. Die allgemeine Arbeitslosenquote lag im selben Zeitraum bei 7,3 Prozent. Menschen mit Schwerbehinderung sind also wesentlich mehr arbeitslos als andere. Gleichzeitig ist Arbeit zu haben ein Merkmal für Teilhabe an der Gesellschaft. UN-Behindertenrechtskonvention schreibt vor, dass der Arbeitsmarkt allen offenstehen muss. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Haben Schwerbehinderte die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Werden sie wirklich, wie es in vielen Ausschreibungen heißt, bei gleicher Qualifikation bevorzugt oder schaffen sie es gar nicht bis ins Bewerbungsgespräch? In "Echt behindert!" sprechen wir heute über die Probleme des deutschen Arbeitsmarkts, über komplizierte Förderungen, die Ausgleichsabgabe, Inklusionsbetriebe, die fehlende Vorstellungskraft von Arbeitgebern und darüber was man als Mensch mit Behinderung tun kann, den Mut nicht zu verlieren, wenn es mal wieder nicht geklappt hat mit der Bewerbung. Gäste sind: Stefan Wilke. Seine Firma arbeitet daran, Menschen mit Schwerbehinderung in den Arbeitsmarkt zu bringen. Und Ulf Schwarz. Ehemaliger Geschäftsführer beim Bundesverband Körperbehinderter. Mehr Infos zur Situation von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt gibt es z.B. hier. Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
39. Normen sind keine Gesetze – die Tücken des barrierefreien Bauens
03-02-2022
39. Normen sind keine Gesetze – die Tücken des barrierefreien Bauens
Neu gebaute Wohnungen sollen barrierefrei sein. Doch, müssen sie auch? Und was heißt überhaupt barrierefrei? Wir haben einen Architekten gefragt, wie man sich in den Wirren des barrierefreien Bauens zurechtfindet.Wie breit muss eine Tür sein, damit ein Rollstuhl hindurch passt? Wie markiert man eigentlich Treppenstufen? Und woher weiß ein blinder Mensch, auf welchem Stockwerk er aussteigen muss, wenn er den Aufzug verlässt? Wer ein Gebäude oder Haus plant, muss sich mit solchen Fragen beschäftigen. Wobei, muss man das überhaupt? Und was passiert, wenn man das einfach alles viel zu umständlich findet? Heute zu Gast in Echt Behindert ist Dieter Pfannenstiel. Er ist Mitglied der Architektenkammer Berlin und er ist Spezialist für barrierefreies Bauen. Wir sprechen über Stufenmarkierungen, den Unterschied zwischen "barrierefrei" und "rollstuhlgerecht“ und darüber, dass eine Norm noch lange kein Gesetz ist. Es geht darum, dass eine Wohnung eigentlich für jeden Menschen gleichermaßen geeignet sein sollte, dass es zwar großartige Ideen des barrierefreien Bauens gibt, die aber viel zu selten umgesetzt werden, und darüber, dass sich das Bewusstsein für Barrierefreiheit im Bauwesen erst ganz langsam entwickelt. Dieter Pfannenstiel gehört zur Beratungsstelle Barrierefreies Bauen der Architektenkammer Berlin. Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Liebe Hörerinnen und Hörer, wir machen drei Wochen Pause. Die nächste Sendung können Sie am 24. Februar hören. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify
37. Behinderung darf kein Kriterium bei Triage sein
05-01-2022
37. Behinderung darf kein Kriterium bei Triage sein
Menschen mit Behinderung mussten in Deutschland befürchten, bei einer Triage wegen Corona benachteiligt und "aussortiert" zu werden. Das Bundesverfassungsgericht widerspricht dem jetzt deutlich.Neun Menschen mit Behinderung haben im Sommer 2020 Beschwerde beim Verfassungsgericht eingelegt, weil sie befürchteten, das sie wegen ihrer Behinderung benachteiligt würden, wenn die damals vorgeschlagenen Regeln für eine Triage in Krankenhäusern angewendet worden wären. Neben der allgemeinen Überlebenschance wäre auch die sogenannte Gebrechlichkeitsskala herangezogen worden, um zu beurteilen, bei wem sich eine Beatmung lohnt und bei wem nicht. 18 Monate später hat das Bundesverfassungsgericht jetzt entschieden, dass Regeln geschaffen, bzw. Vorkehrungen getroffen werden müssen, die eine solche Diskriminierung ausschließen. In "Echt Behindert!" sprechen wir mit Rechtsanwalt Prof. Dr. Oliver Tolmein, der die Klage eingereicht hat, darüber, was dieses Urteil bedeutet und was nun geschehen muss, um es umzusetzen. Oliver Tolmein von der Kanzlei Menschen und Rechte ist auch auf verschiedenen anderen Feldern für behinderte Menschen tätig. Er erzählt im Podcast auch davon, mit was er es sonst zu tun hat, zum Beispiel von Sorgerechtsfragen, regelmäßigem Streit mit Arbeitgebern und verschiedenen Aspekten der Barrierefreiheit. Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Meinungen. Mail an: echt.behindert@dw.com Das Transkript der Sendung gibt es hier. Podcast "Echt behindert!" im RSS Feed Podcast "Echt behindert!" auf Apple Podcasts Podcast "Echt behindert!" auf Spotify